(Текст предоставил: Михаил Хохлов) |
Хохлов Михаил |
Михаил Хохлов Der Fortschritt nagt am Rad der Zeit, wie Dein Kläffer am Nachbarschuh. Dreh' den Fernseher auf, so Du weißt, dass es schneit, und die Vorhänge lasse zu! Ja, genieße gemütlich Dein Plastikbier, Frikadellen aus Fleischersatz! Mars im vierten Haus, Aszendent im Stier - somit bist Du am rechten Platz, denn die großen Werte - ohne Gewähr - sind jetzt eh sonderpreisbedingt... Und auf Funkwellen treibt 's Dich ins offene Meer, während Japan im Meer versinkt... Vielleicht sei 's an der Zeit, einen Grenzwert zu setzen und die Wurzel des Übels zu zieh'n, doch die Wurzel sitzt tief: Dummheit kennt keine Grenzen - und so kennt Dein Exkurs kein Ziel... Wankend driftet Dein Floß, angetrieben vom Wind, gen die steigende Medienflut, unterdessen im Rücken zu Hagel gerinnt saurer Regen aus dünnem Blut. Und Du beißt Dich fest an der Tagesschau, als sei diese der rettende Mast, denn Du ahnst: bald zieht ein Gewitter auf... Bloß, die Anderen werden nass... Vielleicht läg' es an Dir, diese Welt zu verändern, doch Du legst auf Gewohnheiten Wert - folglich, schaltest Du nimmermals zwischen den Sendern, aufdass nichts Deine Meinung kehrt. So beschreitest Du täglich den schmalen Weg zwischen Einfalt und Müßiggang - und, sobald sich das Unwetter jeweils legt, fängt die Reise von Neuem an... 2015